F-09 (B)



1. Basis Daten/ basic data


Status

FREIGEGEBEN

Modul-/Seminar-Nr.

F-09 (B)

Fakultät / faculty

Business and Economics und Technology & Engineering

Titel

Investition & Finanzierung & Controlling

Verwendbarkeit / applicability

Verwendbar im Bachelorstudiengang Business Administration

Modulteile / courses

Teil 1: Investition

Teil 2: Finanzierung

Teil 3: Controlling

Dauer / duration

Gesamtdauer: 18,75 (= 150 Stunden)

davon

Seminartage: 2 (= 16 Stunden)

Selbstlerntage: 13 (= 104 Stunden)

Transfertage: 3,75 (= 30 Stunden)

Sprache / language

D / E

Workload

5 CP

Leistungsnachweis / exam

Klausur, 60 Min.

Noten werden von 1,0 bis 4,4 vergeben, ab einer Note von 4,5 gilt der Leistungsnachweis als nicht bestanden.

Gewichtung / weighting

5 CP / 180 CP bzw. 2,78 %

Terminierung / termination

Mindestens 1x pro Studienjahr

Eingangsvoraussetzung / entry requirement

§ 10 und § 11 BerlHG in Verbindung mit RSO und SPO.

Voraussetzungen/ requirements

Das Modul ist ohne Vorkenntnisse aus anderen Modulen studierbar.

Modulverantwortlicher / Responsibility

Prof. Dr. Werner Seebacher


2. Qualifikationsziele / Intention of Qualification

Teil 1: Investition
Die Studierenden…

  • lernen finanzmathematische Grundlagen kennen.▪ kennen die grundlegenden Verfahren zur Beurteilung von Investitionsprojekten mittels finanzmathematischer Kennzahlen in ihren theoretischen Grundlagen und beherrschen die praktischen Anwendungsmöglichkeiten.

  • sind in der Lage, die Ergebnisse aus der Investitionsrechnung zu interpretieren und über die absolute und relative Vorteilhaftigkeit von Investitionsprojekten zu entscheiden.

  • kennen die grundlegenden Ansätze zur Behandlung von Unsicherheitsproblemen mittels traditioneller und entscheidungsorientierter Ansätze.

  • verstehen die kapitalmarktorientierten Ansätze und können diese anwenden.

  • haben ein Grundverständnis für verschiedene Verfahren der Unternehmensbewertung und können selbständig eine Unternehmensbewertung durchführen.


Teil 2: Finanzierung
Die Studierenden…

  • sind in der Lage, die Rolle des Finanzmanagements zu verstehen und können die Ziele des Finanzmanagements ableiten und kategorisieren.

  • besitzen grundlegende Kenntnisse über die Finanzierungstheorie.

  • kennen die bedeutenden finanzwirtschaftlichen Modelle zur Bestimmung des optimalen Verschuldungsgrades und der Ausschüttungspolitik eines Unternehmens.

  • sind in der Lage, Kapitalkosten zu ermitteln, Kapitalstrukturentscheidungen zu optimieren und finanzierungsbedingte Fehlanreize aufzudecken.

  • können den Leverage-Effekt erklären und den Einfluss der Kapitalstruktur auf den Unternehmenswert diskutieren.

  • sind mit den Methoden der Finanzplanung vertraut und kennen die Möglichkeiten, den Finanz- und Kapitalbedarf der Unternehmen über verschiedene Formen der Außen- und Innenfinanzierung zu befriedigen.

  • sind in der Lage, Vor- und Nachteile verschiedener Finanzierungsinstrumente zu beurteilen.

  • können den Zusammenhang zwischen Wachstum und Finanzierung untersuchen.


Teil 3: Controlling
Die Studierenden…

  • haben ein umfassendes Verständnis über wesentliche Aufgaben des Controllings und können dieseerklären.

  • können wichtige Konzepte, Theorien und Instrumente, die für das Controlling von Bedeutung sind, darstellen und diskutieren.

  • können mithilfe ihres Controllingwissens und ihrer Methodenkompetenz Gestaltungsempfehlungen für betriebswirtschaftliche Fragestellungen geben.

  • können selbstständig eine Balanced Scorecard entwickeln und im Unternehmen implementieren sowie einsetzen.

  • sind in der Lage, Gründe, Ziele und ausgesuchte Ausgestaltungsformen wertorientierter Unternehmensführung zu verstehen und bestehende Systeme und ihre (Anreiz-)Wirkungen zu analysieren.

  • können ein wertorientiertes Controlling-Konzept für ein Unternehmen konfigurieren.

  • können den Leverage-Effekt erklären und den Einfluss der Kapitalstruktur auf den Unternehmenswert diskutieren.

  • kennen die bedeutenden finanzwirtschaftlichen Modelle zur Bestimmung des optimalen Verschuldungsgrades.

  • planen den Gewinnbedarf eines Unternehmens und können diesen im Detail analysieren. haben ein Grundverständnis für verschiedene Verfahren der

3. Inhalt /content

Teil 1: Investition
Die Betriebswirtschaftslehre besteht aus verschiedenen Teildisziplinen. Eine Trennung dieser Disziplinen kann funktional oder institutionell erfolgen. In einer funktionalen Betrachtung werden die verschiedenen Aufgabenbereiche (beispielweise Marketing, Investition, Finanzierung und Controlling) einer Unternehmung als Differenzierungskriterium herangezogen. Zu den funktionalen Elementen der BWL gehört natürlich auch die für den Erfolg von Unternehmen zentrale Investitionsrechnung. Die Investitionsrechnung bietet ein umfangreiches Instrumentarium zur Lösung vieler und vielschichtiger Probleme. Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob es sich für eine Unternehmung lohnt, finanzielle Mittel für ein bestimmtes Projekt aufzubringen. Dazu muss analysiert werden, wie hoch die finanziellen Mittel sind, die anfangs zur Verfügung gestellt werden müssen und die später zurück fließen. Außerdem müssen diese gegenläufigen finanziellen Mittel aufeinander abgestimmt werden und man muss errechnen können, ob der Überschuss finanzieller Zuflüsse positiv ist. Die Beurteilung des Erfolgs eine Einzelinvestition ist jedoch nur eine Teilaufgabe der Investitionsrechnung. Im Bereich Investition wird auch gefragt, was der heute richtige Preis für eine bestimmte Menge zukünftiger finanzieller Mittel sein kann. Diese Analyse stellt eine Bewertungsfrage da, wie sie zum Beispiel bei der Quantifizierung von Unternehmenswerten oder Immobilienpreisen gestellt wird.
Fasst man beides zusammen, ergibt sich im Kern die Aufgabe, zukünftige finanzielle Zu- beziehungsweise Abflüsse zu erfassen und zu bewerten. Dazu können verschiedene Methoden, Instrumente und Modelle eingesetzt werden, Die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden.

Die Lehrveranstaltung umfasst folgende Inhalte:

  • Begriff und Wesen der Investitionsrechnung▪ Statische und dynamische Investitionsverfahren

  • Planungs- und Analysetechniken im Rahmen der Investition unter Unsicherheit

  • Beurteilung von Investitionen aufgrund subjektiver Risikopräferenzen

  • Charakterisierung der Verfahren der Unternehmensbewertung

  • Traditionelle und moderne Verfahren der Unternehmensbewertung


Teil 2: Finanzierung
Damit ein Unternehmen investieren kann, muss zuerst Kapital bereitgestellt werden. Dazu kann das Unternehmen Kapital von außen zur Verfügung gestellt werden. Das Unternehmen kann aber auch aus eigener
Kraft Kapital bereitstellen. So werden die Bereiche Außen- und Innenfinanzierung voneinander getrennt. Für beide Kategorien lassen sich diverse alternative Finanzierungsformen auflisten. Diese werden im Rahmen der klassischen Finanzierungslehre analysiert. Des Weiteren werden Problemstellungen der neoklassischen und neoinstitutionalistischen Finanzierungslehre untersucht.

Die Lehrveranstaltung umfasst folgende Inhalte:

  • Grundlagen der Finanzierungstheorie

  • Management der Kapitalstruktur

  • Moderne Finanzierungsformen

  • Finanzielles Gleichgewicht

Teil 3: Controlling
Auf der Suche nach einer angemessenen Ausrichtung für die Steuerung eines Unternehmens prallen seit jeher unterschiedliche Philosophien aufeinander. Da sind auf der einen Seite die Marketing-Spezialisten, in deren Fokus vor allem die Vertriebsorientierung steht. Auf der anderen Seite stehen die Controlling-Experten, die alles rechenbar machen wollen und denen eine geradezu zwanghafte Zahlenfixierung unterstellt wird. Zwischen diesen Parteien tummelt sich der vermeintliche Rest, zu dem z. B. die Personalmanager mit ihrer Suche nach dem optimalen Führungskonzept stehen. Die zunehmende Größe der Unternehmen, der immer härter werdende Wettbewerb, der auch aus der Globalisierung resultiert, die durch das Internet erhöhte Transparenz, das sich verändernde Kundenverhalten: All dies sind Treiber einer immer größer werdenden Komplexität, die das Management der Unternehmen nur durch effiziente Steuerungsmechanismen beherrschen kann. Zur Koordination aller betrieblichen Aktivitäten kann ein Planungs- und Kontrollsystem beitragen, in dem der Zielpfad für jeden Mitarbeiter festgelegt wird. In einem gut abgestimmten Zielsystem müsste sich dann nur noch jeder planmäßig verhalten, so dass sichergestellt wäre, dass das oberste Unternehmensziel erreicht wird. Da aber der ein oder andere von dem ihm gesteckten Zielpfad abweichen wird, ist die Kontrolle unabdingbar, gefolgt von Abweichungsanalysen und Gegensteuerungsmaßnahmen im Bedarfsfall. Nicht nur in der digitalen Welt sind Information das A und O des unternehmerischen Erfolgs. Auch in der Welt des Controllings ist es seit jeher überlebenswichtig, dass den Entscheidungsträgern die richtigen wichtigen, entscheidungsrelevanten Informationen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Form geliefert werden. Ein so definiertes Controlling muss unbedingt mit der Unternehmensphilosophie synchronisiert werden. Seit Rappaports Werk zum Shareholder Value Management steht das Wertmanagement im Fokus vieler Unternehmen. In dieser sehr modernen Steuerungsausrichtung steht die Maximierung des Unternehmenswerts an oberster Stelle der Zielhierarchie. Demgemäß muss auch das Controlling einen Beitrag dazu liefern, dieses Ziel zu erreichen. Ein solchermaßen dem Wertmanagement unterworfenes Controlling kann deshalb auch als Value Controlling bezeichnet werden. Das Konzept des Value Controllings wird den Studierenden in diesem Modul vorgestellt.

Lehrveranstaltung umfasst folgende Inhalte:

  • Begriffliche und konzeptionelle Abgrenzung des Controllings▪ Die Balanced Scorecard als ausgewähltes Controlling-Instrument

  • Konzeption der wertorientierten Unternehmensführung

  • Value-Controlling-Konzepte einer wertorientierten Unternehmensführung

  • Value Reporting

  • System der Erfolgs- und Rentabiltätsgrößen

  • ROI-Kennzahlenhierarchie

  • Analyse von Hebeleffekten im ROI-Kennzahlensystem

  • Sicherstellung der Integrität und Effektivität von strategischen Wertsteigerungsprogrammen

  • Sicherung des finanzstrukturellen Gleichgewichts auf dem Wachstumspfad

4. Lehr- und Lernmethoden

Asynchrones Lernen

☒ Pre-Reading

☐ Post-Reading

☒ E-Learning

Synchrones Lernen

☐ Vorlesung

☒ Seminar

☒E-Learning

Transfer

☒ Transfer auf das eigene Unternehemen

☐ Projektarbeit

5. Literatur

Pflichtliteratur
Teil 1: Investition

  • Schierenbeck, H./Wöhle, C. (2016): Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre, 19. Auflage, Oldenbourg.

Teil 2: Finanzierung

  • Perridon, L./Steiner, M./Rathgeber, A. (2012): Finanzwirtschaft der Unternehmung, 16. Auflage,München:
    - Systematisierung der Finanzierungsformen, S. 389-391.
    - Außenfinanzierung, S. 392-501.
    - Innenfinanzierung, S. 502-517.
    - Kapitalstruktur und Verschuldungspolitik, S. 518-568.
    - Die neoinstitutionalistische Betrachtung der Finanzierungsbeziehung, S. 569-591.

Teil 3: Controlling

  • Schierenbeck, H./Lister, M. (2002): Value Controlling – Grundlagen wertorientierter Unternehmensführung, 2. Auflage, München/Wien.

Ergänzende Literatur (optional):
Teil 1: Investition

  • Perridon, L